In der Welt der Übersetzungsdienstleistungen sind Qualitätsstandards von entscheidender Bedeutung. Sie gewährleisten, dass Übersetzungsprojekte professionell, effizient und auf höchstem Niveau durchgeführt werden. Zwei der bekanntesten Standards in diesem Bereich sind EN 15038 und ISO 17100. Doch was hat sich mit der Einführung von ISO 17100 im Vergleich zu EN 15038 geändert?
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Ein Überblick über EN 15038
EN 15038 war der erste europäische Standard für Übersetzungsdienstleistungen und wurde 2006 eingeführt. Ziel war es, eine europaweite Norm zu schaffen, die die Qualität von Übersetzungsdienstleistungen sichert. EN 15038 deckte verschiedene Aspekte des Übersetzungsprozesses ab, einschließlich der Qualifikation von Übersetzern, der Projektabwicklung und der Qualitätskontrolle.
Dieser Standard setzte auf klare Anforderungen an die Qualifikation der Übersetzer und betonte die Notwendigkeit eines strukturierten Projektmanagements. Darüber hinaus legte EN 15038 Wert auf die Revisions- und Korrekturleseprozesse, um sicherzustellen, dass die gelieferten Übersetzungen den höchsten Qualitätsansprüchen genügen.
Die Einführung von ISO 17100
Im Jahr 2015 wurde ISO 17100 als internationaler Nachfolger von EN 15038 eingeführt. Dieser Standard baut auf den Grundlagen von EN 15038 auf, geht aber noch einen Schritt weiter, um den globalen Anforderungen an Übersetzungsdienstleistungen gerecht zu werden.
Eine der wichtigsten Änderungen in ISO 17100 betrifft die Definition und Präzisierung der Qualifikationsanforderungen für Übersetzer. Während EN 15038 bereits Anforderungen an die Ausbildung und Erfahrung von Übersetzern stellte, geht ISO 17100 detaillierter auf die spezifischen Qualifikationen ein, die Übersetzer, Revisoren und andere Beteiligte im Übersetzungsprozess mitbringen müssen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der erweiterten Dokumentationspflicht. ISO 17100 verlangt eine umfassendere Dokumentation des gesamten Übersetzungsprozesses, einschließlich der Überprüfung der Übersetzungen durch einen zweiten qualifizierten Übersetzer. Diese erweiterte Dokumentation trägt dazu bei, die Nachvollziehbarkeit und Transparenz im Übersetzungsprozess zu erhöhen.
Zusätzliche Anforderungen und Anpassungen
ISO 17100 berücksichtigt auch die zunehmende Bedeutung technologischer Entwicklungen im Übersetzungsprozess. So wird beispielsweise der Einsatz von Übersetzungssoftware und maschineller Übersetzung in ISO 17100 angesprochen, was in EN 15038 noch kein Thema war. Dies spiegelt die sich verändernde Landschaft der Übersetzungsindustrie wider und stellt sicher, dass der Standard mit den aktuellen technologischen Entwicklungen Schritt hält.
Darüber hinaus legt ISO 17100 größeren Wert auf das Management von Kundenbeziehungen und das Einholen von Feedback, um die Zufriedenheit der Kunden sicherzustellen. Dies zeigt, dass der Standard nicht nur die Qualität der Übersetzung an sich, sondern auch den gesamten Kundenservice in den Fokus rückt.